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Eisbaden: Eisig-vital erfrischt im Winter
Ein Bad im Winter ist eine Auszeit, die Körper und Geist entspannt und neue Energie spendet. Wir träumen dabei wohl von einem kuscheligen Verwöhnbad im warmen Badezimmer. Wie wäre es mit einem erfrischend kalten Schwimmvergnügen im Winter? Obwohl ein Eisbad viele abschrecken mag, erfreut sich diese Praxis immer größerer Beliebtheit. Sogar der eine oder andere Kremsmünsterer Pater startet mit solch einem eisigen Bad mit Begeisterung jedes Jahr ins Neue Jahr! Eisbaden bietet zahlreiche positive Effekte für Körper und Geist und ist seit Jahrhunderten als Methode zur Steigerung von Gesundheit und Wohlbefinden bekannt.
Zu Neujahr oder bei winterlichen Stürmen, sieht man zunehmend Bilder aus verschiedenen Ländern: Menschen, die bekleidet mit gerade mal einer Badehaube und Badekleidung in einem Eisloch in einem zugefrorenen See schwimmen. Eisbaden gehört zur Kryo- oder Kaltwassertherapie, ist nach den Prinzipien der traditionellen europäischen Medizin eine Form der Reiztherapie. Sie gehört zu den Thermotherapien, wird seit der Antike genutzt und eingesetzt, um das Immunsystem zu stärken und chronischen Erkrankungen entgegenzuwirken.
Unser Körper ist kontinuierlich verschiedenen Reizen ausgesetzt. Diese können von außen kommen und ferner durch den Organismus von innen entstehen. Um gesund zu bleiben, ist unser Körper imstande sich stetig an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Auf diese Weise gewöhnen wir uns im Sommer an die Hitze, im Herbst empfinden Temperaturen um 15 °C bereits als Kälte. Nach der kalten Jahreszeit finden wir dieselben 15°C frühlingshaft und angenehm warm. Fehlt dem Körper die Fähigkeit zur Adaption oder reagiert er nur wenig, so kann dies durch Symptome bis Krankheiten zum Ausdruck kommen. Allergien, hormonell bedingte Kopfschmerzen oder Wetterfühligkeit sind häufige Beispiele für eine eingeschränkte Anpassungsfähigkeit. Das Ziel aller Reiztherapie ist, den Körper in seinen Reaktionen zu schulen. Eisbaden stellt eine effektive Methode, dies zu erreichen.
Der plötzliche Kontakt mit kaltem Wasser aktiviert den Körper, kühlt Haut und Extremitäten massiv. Als Folge kommt es zur Ausschüttung von Adrenalin, Endorphinen sowie entzündungshemmenden Kortikoiden, die körperliche Leistungsfähigkeit wird erhöht. Zudem wird die Reizwahrnehmung des Nervensystems verringert, dadurch wiederrum der Vagusnerv – unser „Entspannungsnerv“ – gestärkt. Die Kälte führt zu einer Erhöhung der Herzfrequenz und des Blutdrucks, die Durchblutung wird bis in die kleinsten Gefäße verbessert. Diese gesteigerte Blutzirkulation kann den Stoffwechsel ankurbeln und die Ausscheidung von Toxinen unterstützen. Eisbaden kann das Immunsystem aktivieren und die Produktion von weißen Blutkörperchen fördern, die für die Bekämpfung von Erkrankungen zuständig sind. Durch die kurzfristige Stressbelastung stärkt Eisbaden die natürliche Widerstandskraft des Körpers gegen Krankheiten.
Nicht nur der Körper profitiert von dieser traditionellen Praxis, auch der Geist wird positiv beeinflusst. Die durch die plötzliche Kälte freigesetzten als Glückshormone bekannten Endorphine, können die Stimmung heben und ein Gefühl von Entspannung und Wohlbefinden durch den Körper strömen lassen. Viel, die regelmäßig ins Eiswasser steigen, beschreiben eine gesteigerte mentale Klarheit, besseres Stressmanagement und einem allgemeinen Gefühl der körperlichen und geistigen Wohligkeit, die sich nach dem Eisbaden ausbreitet. Wer diese Erfahrung mit Freunden teilt, erlebt zusätzlich ein intensives Gemeinschaftsgefühl und Spaß.
Trotz der vielen Vorteile ist eine langsame Anpassung an die Kälte wichtig, um den Körper nicht zu überfordern. Personen mit Herz-Kreislauferkrankungen oder melancholischen Neigungen sollten besondere Vorsicht walten lassen. Regelmäßige Reizsetzungen sind mit Wiederholungen jeden 3 Tag ratsam. Jeder Winterbader ob ungeübt oder erfahren sollte eine Begleitung für Notfälle ans Wasser mitnehmen.
Für diejenigen, denen das Eisbaden zu extrem erscheint, bietet sich als alternativer Kältereiz ein Barfußspaziergang um das Haus oder das Abreiben des Körpers mit Schnee oder Eiswürfeln. Unter der heimischen Dusche kann ein Kryo-Effekt erzielt werden, indem man sich mit kaltem Wasser kräftig abbraust. Auch klassisches Kneippen in kaltem Wasser kann effektiv als Reiztherapie genutzt werden.
Traditionell ist das Eisbaden eine natürliche Methode zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden. Zwar ist es nicht für jedermann geeignet, doch bietet es für viele, die es regelmäßig und verantwortungsbewusst praktizieren, erstaunliche Vorteile. Traditionell wird Eisbaden als natürliche Methode zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden betrachtet. Eisbaden ist auf jeden Fall empfehlenswert und wird von Anwendern oft als süchtig machend beschrieben. Also los zum Winterbaden!
Tipp: Wer schon mit einer Erkältung kämpft, sollte mit dem Eisbaden pausieren. Unsere Bäder für die Erkältungszeit bringen dann duftendes Wohlbefinden ins kuschelig-warme Bad. Sobald die Symptome verflogen sind, sollte noch für ein Paar Tage mit dem Eisbaden gewartet werden.